Wedding Planner und Hochzeitsspiele

Die geprüfte Hochzeitsplanerin Maren Keßow mit Firmensitz in Mölln sorgt dafür, dass am Hochzeitstag alles stimmt. Dabei ist sie zwischen Nord- und Ostsee, in Mecklenburg-Vorpommern und auch in Hamburg aktiv. Ländliche Aspekte gehören dabei ebenso zu ihrem Repertoire wie Maritimes und alles andere, was das Herz begehrt. Sie verbindet Professionalität mit mit nie versiegendem Ideenreichtum und verleiht so Ihrem Fest die besondere Note.

Frau Keßow, Sie sind kein besonders großer Freund von Hochzeitsspielen. Warum?

Hochzeitsspiele können leicht die Stimmung kippen, niemand möchte fünf Spiele hintereinander sehen und wenn diese dann noch das Brautpaar zur Zielscheibe irgendwelcher Albernheiten machen, halte ich generell nicht viel davon. Wenn aber das Paar grundsätzlich solche Spiele mag, finde ich es eine nette Einlage, die oft auch als unerwarteter „Lückenfüller“ eingesetzt werden kann. Allerdings spreche ich vorher mit den Paaren ab, ob es etwas gibt, was sie auf gar keinen Fall möchten. In den letzten zwei Jahren habe ich jedoch die Erfahrung gemacht, dass immer weniger Brautpaare Hochzeitsspiele wünschen.

Wie macht man aber seinen Gästen möglichst charmant klar, dass man keine Hochzeitsspiele auf seiner Hochzeit haben möchte?

Das Brautpaar kann bereits auf der Einladungskarte einen Hinweis „Bitte keine Hochzeitsspiele“ oder Ähnliches in der Art vermerken. Die Gefahr, dass sich einzelne Gäste über den Wunsch des Brautpaares hinwegsetzen, ist jedoch immer gegeben.

Als Hochzeitsplanerin ist es da für mich einfacher einzugreifen. Ich mache von Anfang an klar, dass ich aufgrund der Planung über alle Vorhaben informiert werden muss, auch da spreche ich mit den Trauzeugen, den Eltern, dem Paar… ich sage auch ganz deutlich, dass das Paar das nicht möchte und wir diesen Wunsch respektieren sollten…

Da haben Sie wahrscheinlich ein um einiges konsequentes Auftreten, als es eine Braut oder ein Bräutigam haben könnte, ohne den Familienfrieden zu gefährden.

Das stimmt natürlich. Zudem kann ein Externer gut im Hintergrund agieren. Und je routinierter ein Planer ist, desto reibungsloser läuft die Hochzeit ab. Die Familie und Trauzeugen werden in der Regel immer weniger mit in die Planung einbezogen. Die meisten haben mittlerweile auch wenig Lust dazu. Hochzeiten werden immer aufwendiger gefeiert, was sie für Hochzeitsgäste auch umso anstrengender macht. Das fängt schon früh mit einer Website an, die gepflegt werden will etc. und geht noch viel weiter.

Alle geplanten Aktionen müssen mit dem Planer besprochen werden. Wo kein Hochzeitsplaner organisiert, ist das dann in der Regel Sache der Trauzeugen oder der Schwester der Braut – wer auch immer verantwortlich ist.

Was müssen Hochzeitsgäste bei ihrer eventuellen Spielplanung berücksichtigen, wenn ein Hochzeitsplaner involviert ist?

Timing ist wie die Absprachen besonders wichtig! Entsprechend sollten auch die Spiele über den Tag verteilt und nicht alle hintereinander abgespult werden. Aufregung ist auch nicht zu unterschätzen, daher spreche ich immer ab, ob jemand Erfahrung mit einem Mikro hat usw., damit keine Panik aufkommt, wenn es losgeht. Und natürlich dürfen sie nicht zu lange dauern! Man sollte immer den Spannungsbogen im Hinterkopf behalten.

Das gilt im Übrigen auch für Reden: Manche Gäste hören sich selbst gerne reden und solche „Quatschköppe“ können dann ein richtiger Störfaktor werden. Zumal wenn noch andere Programmpunkte geplant sind. Als Externer kann man dann im Notfall schlicht den Strom abdrehen, indem man über den DJ das Mikro abstellen lässt – als Braut tut man das dann doch eher ungern.

Was halten sie von Kennlern-Spielen, um die Gäste etwas aufzulockern?

Kennlern-Spiele werden auch gelegentlich gewünscht und halte ich für sehr sinnvoll, wenn sich die Gäste untereinander nicht kennen. Hier nutze ich dann die Kennlern-Spiele auch gerne als Lückenfüller, um die Wartezeit zu überbrücken, wenn das Brautpaar beim Foto-Shooting ist. Beim Sektempfang oder wenn es Kuchen gibt, haben die Gäste dann auch noch nebenbei eine schöne Beschäftigung.

Nun haben viele Brautpaare Sorge, ihre Gäste langweilen sich ohne entsprechendes Rahmenprogramm – und akzeptieren dann doch zähneknirschend Hochzeitsspiele. Haben Sie da noch andere Alternativen?

Da gibt es eigentlich eine ganze Menge. Wenn die Gäste eine gute Rede halten, ist das auch schon eine schöne Sache. Auch das Vortragen von Gedichten kann sehr schön sein. Als Gast muss man aber auch die eigene Aufregung im Griff haben und einigermaßen mikrofonerprobt sein. Malerei und Bastelarbeiten sind auch sehr beliebt bei den Gästen. Man kann auch eine kleine Tanzstunde ausrichten und die Gäste das Gelernte dann gleich ausprobieren lassen. Das füllt die Tanzfläche.

Das Brautpaar kann auch einen Karikaturisten engagieren. Das ist ebenfalls ein witziger Zeitvertreib für die Gäste und sie können ein schönes Andenken mit nach Hause nehmen.

Die Grenze zwischen Hochzeitsspielen und Hochzeitsbräuchen verläuft ja oft fließend. Wie stehen Sie denn zum Brauchtum?

Nein, also ich finde Hochzeitsspiele und Hochzeitsbräuche kann man klar trennen. Bräuche aus dem eigenen Land sind eine tolle Sache und schaffen eine schöne Atmosphäre. Salz und Brot brechen zum Beispiel – das ist ein schöner Brauch. Oder das Baumstamm Sägen! Da hat das Brautpaar dann Pech, wenn es schwitzt. Ach, es gibt so viele schön Sachen! Das Glas nach hinten werfen, die Tür schmücken, das Auslösen der Braut bei der Brautentführung. Das bleibt natürlich aber alles wieder eine Absprachesache: Was möchte das Brautpaar? Inwieweit stimme es mit dem Ablaufplan überein?

Was geben Sie Brautpaaren gerne mit auf den Weg?

Hochzeiten werden immer größer und aufwendiger. Befeuert wird das Ganze natürlich noch durch diverse Fernseh-Shows. Heiraten wird so – leider – oft zu einem richtigen Wettkampf. Natürlich soll eine Hochzeit zelebriert werden, keine Frage, aber man sollte sein eigenes Fest nicht immer zu sehr im Vergleich zu anderen sehen. Und was auch ganz wichtig ist: Eine Hochzeit feiert ihr für euch, nicht für eure Familie! Denkt also bitte für euch, was ihr möchtet und dann fühlen sich eure Gäste an diesem besonderen Tag schon ganz von alleine wohl. Deswegen ist „stressfrei und entspannt heiraten“ auch mein Credo. Auf einer Hochzeit sollen sich halt alle wohlfühlen.

Kategorie: Experten-Interviews

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